Anschaffung eines Hundes

Ein Appell an Hundefreunde

Vieles spricht für die Anschaffung eines Hundes – vieles aber auch dagegen. Wer sich dennoch mit dem Gedanken trägt, diesen Schritt zu tun und sich einen Vierbeiner ins Haus zu holen, muss unbedingt dessen Bedürfnisse beachten und sich fragen, ob er diese erfüllen kann.

Die Beweggründe für die Anschaffung eines Hundes haben sich im Laufe der Jahre und Jahrhunderte geändert. So kannte man ursprünglich nur den Jagdhund. Mit der zunehmenden Sesshaftigkeit des Menschen und der kulturellen Entwicklung kamen andere Spezialisten hinzu, wie zum Beispiel Such-, Wach-, Hütehunde. Inzwischen werden aber auch Hunde ohne konkrete Aufgabe gehalten, sondern einfach „nur“ als Gefährte. Das Problem fängt damit an, dass spezielle Gebrauchshunde in der Regel von Fachleuten ausgebildet sind und von Fachleuten geführt werden. Das nächste Problem stellt sich ein, wenn der nicht oder falsch ausgebildete „Hobbyhund“ von den Rassemerkmalen her ein hochentwickelter Spezialist ist und dann wildert oder Menschen beißt.

Man sollte daher im Vorfeld abprüfen, ob man in der Lage ist, die Verantwortung für ein Hundeleben zu übernehmen. Dazu sollte man die folgenden Grundregeln beachten und die Situation anhand der gestellten Fragen beurteilen.

Bitte beachten Sie vor der Anschaffung folgende Grundregeln:

  1. Ein Hund ist kein Spielzeug – weder für Kinder, noch für Erwachsene. Der Hund ist vielmehr ein lebendiges Wesen, das wie wir Menschen auch seine Eigenarten und seine besonderen Bedürfnisse hat.
  2. Bedenken Sie bitte, dass der niedlichste Hundewelpe einmal erwachsen wird und immer mehr Aufmerksamkeit und Zeit einfordert – auch wenn Sie nicht in Stimmung sind.
  3. Prüfen Sie sorgfältig Ihre derzeitigen und zukünftigen Lebensumstände – zumindest für die Zeit eines Hundelebens.
  4. Wählen Sie Ihren Hund nicht nach dem Aussehen, sondern nach Ihren per-sönlichen Verhältnissen aus. Viele Hunde wurden als Spezialisten gezüchtet und haben einen ausgeprägten Bewegungsdrang, Schärfe oder Jagdtrieb, dem sie nachkommen werden. Jagdhunde gehören daher in Jägerhände.
  5. Wer einen Hund anschafft, übernimmt Verantwortung. Zunächst für das Wohlergehen des eigenen Tieres, aber auch für andere Lebewesen, die durch den Hund gefährdet werden können.
  6. Ein Hund braucht Aufmerksamkeit, Beschäftigung, Bewegung und Pflege. Je nach Größe und Rasse ist eine gründliche Erziehung oder gar Ausbildung von Nöten.

 

Wer sich über diese Grundregeln im Klaren ist und auch bereit ist, diese zu beachten, sollte sich dennoch mit den folgenden Fragen auseinandersetzen und objektiv prüfen, ob er die Verantwortung für ein Tier übernehmen kann:

 

Darf ich einen Hund halten?                                                                    

Klären Sie im Falle einer Mitwohnung unbedingt vor der Anschaffung diese Frage mit dem Vermieter und legen das Einverständnis schriftlich fest.

 

Habe ich Zeit für einen Hund?

Der Zeitaufwand für Erziehung, Pflege und regelmäßige Spaziergänge ist nicht zu unterschätzen.

 

Bin ich körperlich dazu in der Lage, einen Hund zu trainieren, zu bewegen und zu pflegen?

Denken Sie vor der Anschaffung darüber nach, dass manche Rassen sehr bewegungsfreudig, andere sehr pflegeintensiv sind.

 

Sind Sie bereit die Kosten für eine hundgerechte Ernährung, Tierarzthonorare, Zubehör, Hundesteuer und Haftpflicht usw. zu tragen?

 

Wohin mit dem Hund in Urlaub?

Nehmen Sie ihn mit und wählen den Urlaubsort so, dass er sich dort wohlfühlt? Flugreisen und Sonnenstrände sind nicht für Hundeferien geeignet. Können Sie den Hund bei Verwandten oder Bekannten in Pflege geben?

 

Haben Sie eine Betreuung, falls Sie sich nicht um den Hund kümmern können, z.B. bei einem Krankenhausaufenthalt?                           

 

Jede dieser Fragen sollte mit einem unzweifelhaften „Ja“ beantwortet werden können, sonst werden sich früher oder später Probleme einstellen.